Ostseekrebse in der Werra
Im hessisch-thüringischen Grenzgebiet lagert der Kalikonzern K+S seinen Abraum - mit Folgen für das Ökosystem
Die Flüsse versalzen, die Fische fortpflanzungsunfähig, die Wiesen voller Küstenpflanzen: Die Konzernpolitik von K+S beeinflusst die Umwelt. Doch der Widerstand wächst.
Strandaster, Salzhornklee und Stranddreizack: Die Pflanzen, die Naturschützer Tom Wey im kleinen Graben neben einem Feldweg gesammelt hat, klingen nach Sonne, Sand und Urlaub an der See. Der Haken an der Sache: Das nächste Meer ist hunderte Kilometer entfernt, der Graben Teil der früheren DDR-Grenzanlagen. Die Wiese befindet sich am Grünen Band irgendwo zwischen dem hessischen Heringen und Dippach in Thüringen. Statt Wattenmeer-Romantik dominieren bewaldete Hügel und Wiesen das Tal, das von einem massiven, schneeweißen Berg dominiert wird.
Für Naturschützer ist dieser ein wesentlicher Teil des Problems, das hinter den Strandgewächsen steckt: Die mächtige Abraumhalde aus dem Kalibergbau stellt das Ökosystem entlang der Werra und Weser auf den Kopf, sind sich die Umweltschützer sicher. Im Zentrum der Kritik: der hessische Kalikonzern K+S, der in letzter Zeit nicht nur mit drohenden feindlichen Übernahmen, sondern auch mit Hausdurchs...
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