Ist’s Hysterie oder war da wirklich ein Tier?

Christine Wunnicke über einen japanischen Nervenarzt und die Fuchsbesessenheit

  • Irmtraud Gutschke
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Es soll ihn wirklich gegeben haben, sagt der Verlag, diesen Dr. Shimamura Shunichi, zuletzt Professor für Nervenheilkunde an der Hochschule von Kyoto, der im März 1923 an Schwindsucht starb. Wirklich Tuberkulose? Die im Haus lebenden vier Frauen haben sich nicht angesteckt. Aus einer Zeitschrift für japanische Medizingeschichte wird zu Beginn des Buches zitiert, dass Shimamura 1894 eine Europareise unternahm und dass seine Studien zur »Fuchsbesessenheit«, die ersten ihrer Art, von der Forschung ignoriert wurden. Dem hat Christine Wunnicke nun Abhilfe geschaffen. Und der Verlag hat sogar noch eine japanische Illustration hinzugefügt: Eine Dame sieht mit Erschrecken den Schatten eines Fuchses.

In der Tat ist in der berühmten »Geschichte vom Prinzen Genji«, die um 1004 von einer Hofdame aufgeschrieben wurde, schon von Fuchsgeistern die Rede, die sich in den folgenden Jahrhunderten weiter in der japanischen Literatur und Folklore tumm...


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