Wasserkreise des Absurden
Jung Young Moon: »Vaseline-Buddha«
Man kennt das: Lässt man einen Stein eine glatte Wasseroberfläche durchdringen, so bilden sich Kreise. Wählt man aber etwa eine Handvoll Steine, so entstehen zwar ebenfalls Kreise, die sich jedoch ineinander verschlingen, gegenseitig verformen. So ähnlich hat man sich diesen »Roman« vorzustellen, den zu apostrophieren hier deshalb vorgezogen wird, weil er ein Roman im herkömmlichen Sinne so ganz und gar nicht ist. Es ist ein Verschränken und Verzwirbeln von Assoziationsketten, ein Synapsen-Cocktail, wenn man so will.
Man fühlt sich - wenn auch sehr entfernt - an Prousts »Suche nach der verlorenen Zeit« erinnert, auch an Fontanes »Stechlin«. Während bei diesem freilich noch eine, wenn auch rudimentäre, Handlung vorliegt, so ist diese bei dem Südkoreaner Moon gänzlich verschwunden. Vermengt werden da oft recht banale Alltagsgeschichten und -beobachtungen mit weisen und häufig witzig...
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