Umfrage: Bleiben Briten in der EU?
Ausgang des EU-Referendums in Großbritannien völlig offen / Zentralbankchef Mark Carney: Mitgliedschaft brachte uns Offenheit
London. Der Ausgang des von Premierminister David Cameron angekündigten EU-Referendums in Großbritannien ist einer neuen Umfrage zufolge völlig offen. Die Erhebung des Meinungsinstituts YouGov ergab, dass derzeit 41,6 Prozent der Befragten für einen Verbleib in der Europäischen Union stimmen würden. 40,7 Prozent würden demnach für den Austritt votieren. 17,7 Prozent äußerten sich unentschieden. Für die Umfrage, deren Ergebnis am Donnerstag veröffentlicht wurde, waren Anfang Oktober über 5000 Briten befragt worden.
Cameron plant bis spätestens Ende 2017 eine Volksbefragung zum Verbleib Großbritanniens in der EU. Vor dem Referendum verlangt er Zugeständnisse der Union an die Londoner Regierung. So wehrt er sich etwa gegen den Machtzuwachs der 19 Euro-Länder, der aus britischer Sicht den Finanzplatz London schwächen könnte. Auch stört sich Cameron an Sozialleistungen für EU-Ausländer. Die Frage, ob das Vereinigte Königreich in der EU bleiben soll, ist auch innerhalb der Regierung umstritten.
Der britische Zentralbankchef Mark Carney sagte dazu am Mittwochabend in Oxford: »Allgemein hat die EU-Mitgliedschaft die Offenheit der britischen Wirtschaft gefördert, Dynamik erleichtert, aber zugleich einige Herausforderungen für monetäre und finanzielle Stabilität geschaffen, die die Bank of England zu meistern hat.« Mit seinen Äußerungen bezog er sich auch auf Probleme im Zuge der Euro-Krise. dpa/nd
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