Offener Brief aus der Lausitz an Merkel
In Sorge um die Zukunft der Lausitz haben mehr als 20 Kommunen aus Brandenburg und Sachsen in einem Offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) Konzepte zur Entwicklung der Region gefordert. Notwendig seien Maßnahmen für eine zukunftsfähige Lausitz in den nächsten 25 Jahren und deren finanzielle Absicherung, heißt es in dem am Freitag in Weißwasser (Sachsen) vorgestellten Schreiben.
Zu den Adressaten zählen auch Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) und die Ministerpräsidenten von Brandenburg und Sachsen, Dietmar Woidke (SPD) und Stanislaw Tillich (CDU). In dem Brief wird auf die große Bedeutung der Braunkohleförderung und -verstromung für die Region verwiesen.
Auslöser für den Brief ist die vom Energiekonzern Vattenfall angekündigte Rückforderung der Gewerbesteuerabgaben für 2014 von den Lausitzer Kommunen. Der schwedische Staatskonzern, der 2016 seine Braunkohlesparte verkaufen will, hatte das im Sommer mit fallenden Strompreisen begründet. Dadurch seien Wertberichtigungen für das Braunkohlegeschäft erforderlich geworden.
Viele Kommunen müssen nun als Folge davon ihre Haushaltsplanungen verändern. Die Stadt Cottbus ging beispielsweise nach der Ankündigung von Steuerausfällen in Millionenhöhe aus. Auch andere Kommunen sprachen von einem Schlag ins Kontor. Vattenfall betreibt in Brandenburg und Sachsen fünf Tagebaue und vier Braunkohle-Kraftwerke.
In Prenzlau (Uckermark) ist am Donnerstag die Wanderausstellung »Bergbaufolgelandschaften. Lausitz im Wandel« an ihrer vierten und letzten Stationen angelangt. Auf 80 großformatigen Fotos bildet sie die Veränderungen der Landschaft durch den Bergbau ab. Zur Eröffnung im Dominikanerkloster sagte Infrastrukturministerin Kathrin Schneider (parteilos): »Eindrucksvolle Bilder vermitteln einen Eindruck von dem Wandel von einer Industrie- und Bergbau- zu einer Tourismusregion.« dpa/epd/nd
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.