Komiker im Präsidentenpalast
Jimmy Morales gewinnt zweiten Wahlgang in Guatemala deutlich, hat aber keine Mehrheit im Parlament
Der neue Präsident stellt sich als Saubermann dar, und will ››bedingungslos‹‹ gegen Korruption und Vetternwirtschaft vorgehen.
Guatemalas Wähler haben auch im 2. Wahlgang den tradierten politischen Strukturen eine Ohrfeige verpasst und mit Jimmy Morales für ein neues Gesicht gestimmt. Der politische Neuling soll einen zutiefst korrupten Staat reformieren - ohne Mehrheit im Parlament.
»Guatemala hat gezeigt, dass die Probleme ohne Gewehre, ohne Kugeln gelöst werden können, aber mit Gesetzen und Absprachen, die erfüllt werden«, sagte Jimmy Morales Sonntagabend nachdem die ersten Hochrechnungen keinen Zweifel an seinem Wahlsieg ließen. Der 46-Jährige hat erreicht, was noch vor ein paar Monaten als undenkbar galt: ein Wahlergebnis, welches den Wandel in Guatemala einleiten könnte. Folgerichtig war der populäre Schauspieler und Komiker voll des Lobes für seine Wähler: »Die Guatemalteken haben für den Wandel gestimmt.«
Morales, der Kandidat der national-konservativen ››Partei der nationalen Annäherung‹‹ (FCN) kam auf 67,44 Prozent der Stimmen, wie das zentrale Wahlger...
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