Seehofer schaukelt den Kahn

Mit seinem Ultimatum an Merkel bringt der CSU-Chef die Große Koalition ins Wanken

Horst Seehofer wagt die direkte Konfrontation mit der Bundeskanzlerin. Die Flüchtlingskrise wirkt plötzlich wie eine selbsterfüllende Prophezeiung. Die Folgen sind derzeit noch unabsehbar.

Angela Merkel beteuert es in Bürgerforen und auf den Regionalkonferenzen der CDU, vor Kameras und in ihren Podcasts. Die Zusammenarbeit der Unionsparteien CDU und CSU funktioniere bestens, insbesondere natürlich die zwischen ihren Vorsitzenden. Auch die Flüchtlingskrise könne daran nichts ändern, dass Angela Merkel und Horst Seehofer eng und vertrauensvoll zusammenarbeiteten. So wie eh und je. Doch Angela Merkel kann gar nicht so oft beschwichtigen, wie Horst Seehofer ihr eine lange Nase zeigt. Die Flüchtlingskrise, die bisher nur deshalb eine Krise ist, weil Deutschland sie dazu erklärt hat, wird zu Teilen längst von einer anderen, einer realen Krise überlagert. Der Krise der Union.

Schon zum dritten Mal binnen weniger Wochen forderte Seehofer am Dienstag die Bundeskanzlerin heraus, nachdem er ihr erst Versagen in der Flüchtlingspolitik vorgeworfen und dann in einem spektakulären Auftritt mit seinem Innenminister Joachim Herrmann eins...


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