Prag mag’s problematisch
UNO-Menschenrechtskommissar verurteilt tschechische Flüchtlingspolitik
Die Flüchtlingskrise zeigt Europas Entsolidarisierung. Besonders die »Neuen« demonstrieren Unwillen. Exemplarisch: Tschechien.
Nach zwei Monaten darf eine afghanische Flüchtlingsfamilie mit einem schwer kranken Kind eine tschechische Abschiebehaftanstalt verlassen. Der Menschengerichtshof in Straßburg erließ diese Woche eine einstweilige Verfügung. Das Gericht habe damit bestätigt, dass die Bedingungen für Familien mit Kindern in der Einrichtung in Bela pod Bezdezem inhuman sind, sagte eine Vertreterin der tschechischen Hilfsorganisation OPU, die die fünfköpfige afghanische Familie bei ihrer Klage unterstützte.
Die tschechische Regierung reagierte postwendend und verkündete, dass die Familie nunmehr abgeschoben und nicht, wie verfügt, in eine geeignete Einrichtung verlegt werde.
Die Familie aus Kundus war auf dem Weg nach Deutschland, als sie Anfang September von der tschechischen Ausländerpolizei ohne gültige Reisedokumente aufgegriffen wurde.
Ein Fall, der dazu beiträgt, dass in der aktuellen Flüchtlingskrise die alten EU-Länder verständnislos auf die mangelnd...
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