Kanzlerin und Knirps
Wolfgang Storz über Angela Merkels Pragmatismus in der Flüchtlingsfrage und Horst Seehofers fehlende Antworten darauf
Es lohnt sich, die Vermutung von Georg Fülberth nicht zu vergessen. Der sagte, mit Angela Merkel könnte die Union - möglicherweise wider Willen - zu einer »Volkspartei allerneuester Art ..., zu einer Formation der allgemeinen, auch der linken Mitte« werden.
Der Widerstand wächst, die Zustimmung schrumpft, bereits im März 2016 stehen drei Landtagswahlen an, ihr Haufen ist konfus, die Kanzlerin bleibt unbeirrt. Sie riskiert alles: ihren Ruf, ihre Macht und die der Union. Denn mit ihrer Haltung ist sie nicht nur für Rechte und Konservative die pure Provokation. In Nürnberg sagte sie bei einem Bürger-Dialog: Klar, das sind viele Flüchtlinge, aber wir sind 80 Millionen. Andere Politiker fahren in solchen Krisen opulente Blut-Schweiß-Tränen-Reden auf. Sie bleibt bei ihrem rhetorischen Minimalprogramm: Wir schaffen das! Habt Euch nicht so! Befehlsausgabe einer Zivilistin statt Überzeugungsarbeit.
Merkel ist nicht für offene Grenzen,...
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