Cryan greift zum Rotstift

Die Deutsche Bank wird kräftig umgebaut und dabei vor allem verkleinert

Der neue starke Mann bei der Deutschen Bank will den Finanzkonzern umkrempeln. Dies bedeutet zunächst Stühlerücken, Geschäftsverkleinerung und Personalabbau.

Wenn der Deutsche-Bank-Chef John Cryan spricht, dann tut er dies auf ruhige und bedächtige Weise. Nie lässt er es an britischer Höflichkeit vermissen - auch dann nicht, wenn er durchgreift, Vorstandskollegen vor die Tür setzt oder ein hartes Einspar- und Stellenabbauprogramm verkündet. Als er im Juli den Co-Vorsitz im Vorstand von Deutschlands größter Privatbank übernahm, hatte er versprochen: »Jetzt zählen Taten, nicht Worte.« Dieses Versprechen wird nun eingelöst.

Bei der Vorstellung der Bilanzzahlen für das dritte Quartal und von Zwischenzielen bis 2018 im Rahmen der »Strategie 2020« machte er das noch einmal deutlich. »Die Deutsche Bank hat kein Strategieproblem«, sagte der Brite mit der hohen Stirn am Donnerstag in Frankfurt am Main, »aber in den vergangenen zwei Jahrzehnten sind verschiedene Ziele und Strategien verkündet worden - selten wurden sie konsequent realisiert.« Eine ungewöhnlich deutliche Abrechnung mit seinen Vor...


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