Wahn der Befristung

Zeitverträge in der Uni

  • Sebastian Loschert
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Eigentlich hat Swantje Westphal ihren Traumjob gefunden: »Ich liebe es, zu forschen und arbeite auch gerne in der Lehre«, sagt die Doktorandin am Institut für Deutsche Sprache in Mannheim. Doch wie viele Nachwuchswissenschaftler hat sie kaum Hoffnung, auf lange Sicht in der Universität bleiben zu können: »Ich habe keine Perspektiven in der Forschung. Die Wahrscheinlichkeit, eine der wenigen unbefristeten Stellen zu bekommen, ist sehr gering.« Wie viele Kollegen muss sie häufig die Uni wechseln, der Konkurrenzdruck sei enorm hoch und ein Zwei-Jahres-Vertrag schon ein Glücksfall, sagt sie.

Klagen wie die von Swantje Westphal hört man an Hochschulen immer öfter. Denn seit 2007 herrscht ein Sonderarbeitsrecht in der Wissenschaft, das es den Arbeitgebern erlaubt, nach eigenem Gutdünken befristete Arbeitsverträge zu schließen. Die drastischen Auswirkungen: Kamen 2005 noch vier unbefristet angestellte Wissenschaftler auf einen befristete...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.