Abschied von Auguste
Demnächst wird die vorletzte Ruhr-Zeche schließen - Marl steht vor einem harten Umbau
Kurz vor Weihnachten ist Schluss in der vorletzten Zeche des Ruhrgebiets. Eine Stadt, die der Kohle viel zu verdanken hat, muss Abschied nehmen. Lehrstellen, Jobs, Identität gehen verloren. Wie weiter?
Fast 500 000 Menschen arbeiteten einst an der Ruhr im Bergbau. Nur 7300 Stellen sind noch übrig. In Marl im Norden des Ruhrgebiets schließt nun zum Jahresende die vorletzte Zeche der Region, »Auguste Victoria« - nach mehr als 110 Jahren Bergbau in der Stadt. Bis Ende 2018 wird der hoch subventionierte Steinkohlenbergbau in Deutschland ganz eingestellt.
»Viele Jobs und Lehrstellen verschwinden - das tut weh«, sagt Marls Bürgermeister Werner Arndt (SPD) bei einer Bürgerversammlung im Pfarrheim St. Barbara. Für die nordrhein-westfälische Stadt mit rund 86 000 Einwohnern beginnt ein mühsamer und langwieriger Umbauprozess. Dabei geht es nicht nur um verlorene Arbeits- und Ausbildungsplätze, sondern um die Identität. Die Zeche hat Marl seit dem Jahr 1905 tief geprägt. Über Generationen gibt es kaum eine Familie ohne einen oder mehrere Kumpel. Die Stadt muss sich neu finden. »Der Bürgermeister sagt aber weiter ›Glückauf‹«, sagt sein Spre...
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