Tafeln schlagen Alarm
Hilfe für Flüchtlinge stellt Ausgabestellen vor große Herausforderungen
Seit zwei Jahrzehnten füllen die Tafeln jene Lücken, die der schrumpfende Sozialstaat hinterlässt. Bisher taten sie das relativ geräuschlos. Doch nun fordern sie von der Bundesregierung konkrete Hilfe.
Der Bundesverband der Tafeln begeht sein 20-jähriges Gründungsjubiläum, doch Feierstimmung will bei den Helfern nicht aufkommen. Denn der Andrang von Flüchtlingen stellt die bundesweit 922 Tafeln vor immer größere Herausforderungen. Innerhalb weniger Monate seien 200 000 Bedürftige hinzugekommen, betonte der Chef des Bundsverbandes, Jochen Brühl, am Dienstag in Berlin. In manchen Städten stünden gar mehr als doppelt so viele Menschen für kostenlose Lebensmittel Schlange als vor Beginn der Flüchtlingskrise. »Die Lage ist zur Zeit sehr angespannt. Mehrere Tafeln mussten Aufnahmestopps verhängen, da sie keine weiteren Menschen unterstützen können«, so Brühl. Man wolle nicht »Arme gegen Arme ausspielen«, doch mehr als die Hälfte aller Ausgabestellen klage bereits über Engpässe. Eine der Konsequenzen sei, dass man »weniger an den Einzelnen zu verteilen«, erklärte Brühl.
Die angespannte Lage hat den bislang politisch eher unauffälligen ...
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