Mit neuer Führung zu neuer Macht
Lizette Risgaard will den größten Gewerkschaftsbund Dänemarks aus der Krise führen - im Konflikt mit Ryanair hat sie bereits Stärke bewiesen, doch viele ähnliche Herausforderungen warten auf sie
Der einst hohe Organisationsgrad der dänischen Beschäftigten könnte sich schon bald halbiert haben. Einige Probleme sind hausgemacht. Gewerkschaftsfunktionäre haben den Kontakt zur Basis verloren.
Jedes Jahr verlassen Tausende von Dänen ihre Gewerkschaft. Zwischen 2008 und 2014 haben die einzelnen Fachgesellschaften zwischen 10 und 30 Prozent ihrer Mitglieder verloren. Diese Tendenz ist seit den 1990er Jahren zu beobachten und hat sich in den letzten zehn Jahren beschleunigt. Bei gleichem Tempo wird der gewerkschaftliche Organisationsgrad der dänischen Lohnempfänger in wenigen Jahren von ehemals 75 Prozent auf knapp die Hälfte gesunken sein und einige Gewerkschaften irrelevant machen für den Abschluss von Rahmentarifverträgen. Die De-Industrialisierung Dänemarks hat mit zum Mitgliederschwund beigetragen, der aber relativ höher ist als der Rückgang an Arbeitsplätzen.
Vor diesem Hintergrund muss der Kongress des größten Gewerkschaftsbunds Dänemarks Ende Oktober gesehen werden. Mit Lizette Risgaard wurde erstmals eine Frau zur Vorsitzenden des traditionell männerdominierten LO gewählt. Sie musste sich den Weg an die Spitze der...
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