Der helle Schein trügt
Der Deutsche Fußball-Bund macht dieser Tage keine gute Figur - sein neu eröffnetes Fußballmuseum kann davon auch nicht ablenken
Vor wenigen Tagen wurde in Dortmund das Deutsche Fußballmuseum eröffnet. Ein Rundgang zeigt, dass es sowohl an der Originalität von Exponaten als auch an interessanten Ideen fehlt.
Der Ball von 1954, der ist interessant. Das honiggelbe Leder empfängt die Besucher des neuen Deutschen Fußballmuseums (DFM) in Dortmund auf einer Säule präsentiert wie eine Reliquie: angestrahlt von allen Seiten, angestarrt von Standbildern der elf Weltmeister von Bern, die unter Bundestrainer Sepp Herberger die Ungarn in einem mittlerweile mythischen Finale mit 3:2-Toren niederrangen. Es war dieser Ball, den Helmut Rahn in der 84. Minute nach der Flanke von Hans Schäfer aus dem Hintergrund schoss. Das behaupten die Macher des Museums. Aber war er es wirklich?
Es gibt einen Prolog für dieses zentrale museale Exponat. Im November 2011 hatte DFM-Geschäftsführer Manuel Neukirchner in weißen Handschuhen einen Ball vom damaligen DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach entgegen genommen, er wurde der versammelten Presse als Endspielball verkauft. In Wirklichkeit war es ein Trainingsball, wie Neukirchner dann einräumen musste. Der echte, ...
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