Düstere Aussichten am Bosporus

Der Wahlsieg der türkischen AKP sorgt für steigende Spannungen in der Region, meint Sevim Dagdelen. Die Kriegsgefahr nimmt dadurch zu.

  • Sevim Dagdelen
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Die Wahlen in der Türkei am vergangenen Wochenende sind wunschgemäß ausgegangen - zumindest aus Berliner Perspektive. Kanzlerin Angela Merkel hatte als einzige westliche Regierungschefin zwei Wochen vor der Abstimmung dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan mit einem Staatsbesuch demonstrativ den Rücken gestärkt. Berlin erwartet von Ankara die Abwehr der Flüchtlinge aus dem Nahen und Mittleren Osten bereits in der Türkei - als Gegenleistung für weitere Milliarden und Erleichterungen bei der Visavergabe. Die Berliner Politik hofierte Erdogan als international anerkannten und erfolgreichen Staatsmann. Auf EU-Ebene wollte man da nicht zurückstehen. Die Kommission hielt ihren kritischen Fortschrittsbericht über die Türkei bis nach den Wahlen unter Verschluss. Schweigen in Brüssel auch zu den AKP-Schlägertrupps, die vor der Abstimmung Zeitungsredaktionen angriffen. Ebenso verkniff man sich jegliche Kritik an der Abschaltung oppositi...


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