Er hat seine Furche gezogen
Zum Tod von Hans Mommsen - ein streitbarer und streitlustiger Historiker
Er einer der bedeutendsten deutschen Historiker der Bundesrepublik. Sein Forschungs- und Publikationsinteresse galt vor allem den Jahren von 1933 bis 1945. Im Historikerstreit 1986/87 stritt er gegen Ernst Nolte.
Er hatte es wahrlich nicht leicht. Nicht nur wegen des übermächtigen Ahnen, Urgroßvater Theodor Mommsen, einer der - obgleich von Haus auf Jurist - berühmtesten Althistoriker des 19. Jahrhunderts, der für seine »Römische Geschichte« mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet wurde, jedoch nicht nur Geschichte schrieb, sondern auch mitzugestalten suchte, so als Barrikadenkämpfer beim Dresdner Maiaufstand 1849, was ihm eine Anklage und Entlassung aus deutschem Hochschuldienst einbrachte. Und der mit seinem jüngeren Bruder Tycho sowie Theodor Storm wenige Jahre zuvor das von der Literaturkritik gefeierte »Liederbuch dreier Freunde« verfasst hatte. Während Theodor Mommsens Sohn Konrad Flottenchef der Reichsmarine wurde, traten seine Enkel Wilhelm und Theodor E. Mommsen als Historiker wieder in seine Fußstapfen, ebenso Wolfgang A. Mommsen, Präsident des Bundesarchivs, während ein vierter Enkel, Ernst Wolf Mommsen als Beamter im bundesde...
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