Dresdner Stimmen gegen Pegida-Demonstration am 9. November

Stadtverwaltung Dresden: Pegida darf am Jahrestag der Pogromnacht von 1938 auf dem Theaterplatz demonstrieren / Offener Brief des Chefdramaturg des Staatsschauspiel Dresden / Internetpetition für ein Verbot

  • Lesedauer: 2 Min.
In einem offenen Brief wendet sich Robert Koall an den Dresdner OB und die zuständige Ministerin: Am Jahrestag der Pogromnacht darf Pegida auf dem Theaterplatz demonstrieren - nicht aber die Initiative »Herz satt Hetze«.

Berlin. Mit einem Appell und offenem Brief hat sich der Chefdramaturg des Staatsschauspiels Dresden, Robert Koall, an die für Kultur und Wissenschaft zuständige Ministerin Eva-Maria Stange (SPD) und den Dresdner Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) gewandt. Am Montag, dem 9. November, Jahrestag nicht nur des Mauerfalls, sondern auch der Pogromnacht von 1938, darf auf dem Theaterplatz die Veranstaltung der Initiative »Herz statt Hetze« nicht stattfinden – stattdessen wurde der Platz Pegida zugesprochen.

Diese Entscheidung der Stadtverwaltung ist für Koall Anlass, sich auch an die Öffentlichkeit zu wenden: »Entweder, die Stadtverwaltung ist auf kaum zu begreifende Weise gedankenlos und geschichtsvergessen. Oder sie tut das wissend und willentlich.« Koall bittet Hilbert und Stange, sich dafür einzusetzen, dass diese Entscheidung revidiert wird: »Bitte helfen Sie mit, dem Ansehen der Stadt nicht weiter zu schaden und an einem historisch bedeutsamen Datum nicht die Hetzer in den Mittelpunkt der Stadt zu lassen.« Angesichts der für viele Dresdner Bürger unfassbaren Entscheidung der Stadtverwaltung wurde inzwischen auch eine Online-Petition gestartet, die ein Verbot der Pegida-Demonstration am 9. November auf dem Dresdner Theaterplatz fordert. nd/stf

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -