Ungezählte Angriffe

Keine Angaben über Attacken auf Reporter bei Pegida

  • Lesedauer: 1 Min.

Dresden. Der sächsischen Landesregierung liegen keine Zahlen von Angriffen auf Medienvertreter bei den fremdenfeindlichen Pegida-Aufmärschen vor. Berufe von Opfern würden »weder grundsätzlich noch regelmäßig erhoben«, teilte Justizminister Sebastian Gemkow (CDU) in einer am Dienstag veröffentlichten Antwort auf Anfrage der Grünen-Fraktion im sächsischen Landtag mit. Selbst wenn alle einschlägigen Vorfälle durchgesehen würden, könnte daher kein vollständiges Bild gezeichnet werden.

In den vergangenen Monaten waren bei den Veranstaltungen von Pegida in Dresden und anderen Städten immer wieder Journalisten attackiert worden, etliche allein beim »Jahrestag« der ausländerfeindlichen Bewegung am 19. Oktober. Organisationen wie der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) und »Reporter ohne Grenzen« verurteilten die Vorfälle, die deutschlandweit für Aufmerksamkeit sorgten.

Der innenpolitische Sprecher der Grünen-Fraktion im sächsischen Landtag, Valentin Lippmann, kritisierte die knappe Antwort der Landesregierung. Sachsens Innenminister Markus Ulbig (CDU) müsse die Angriffe auf Journalisten ernst nehmen, sagte Lippmann. »Die Pressefreiheit ist eines der wichtigsten Grundrechte in der Demokratie, die es zu verteidigen gilt - auch von einem Innenminister«. Ulbig solle gemeinsam mit der Polizei Strategien entwickeln, um die Angriffe zu verhindern, forderte Lippmann. »Grundlage dafür ist zunächst die Dokumentation der Angriffe und Bedrohungen sowie der Wille, diese wirksam zu bekämpfen.« epd/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.