Das Gehirn und die Gurken

Wie Markus Gabriel beim Gang durch den Supermarkt einmal der Philosophie des Geistes auf die Schliche kam. Von Magnus Klaue

Für ein paar Monate war Deutschlands jüngster Philosophieprofessor sehr deprimiert. Da hatte er jahrelang jedes Stichwort auf seiner straff geführten Lebensliste termingerecht abgehakt, und plötzlich kommt ihm ein Rumäne in die Quere, der ihn des Plagiats bezichtigt. Der Name des Rumänen war so seltsam, dass man ihn sich kaum merken konnte - Vacariu hieß er, der Juniorphilosoph hatte es sich aufgeschrieben -, aber sein Vorname war identisch mit dem Nachnamen des Juniors: Gabriel. Vacariu hatte dem Junior vorgeworfen, in sein Werk mit dem Titel »Warum es die Welt nicht gibt« ohne Quellenangabe Ideen aus einer Studie des Rumänen übernommen zu haben. Der Junior konnte sich nicht erinnern, ob er die Arbeit des Rumänen gelesen hatte. Aber Ideen hatte er daraus bestimmt nicht übernommen, da er in seine Schriften nie Ideen reinmachte. Und eine Kommission der Bonner Universität hatte bestätigt, dass in den Büchern des Rumänen keine Ideen fehlt...


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