Im Nebel des Vergessens
»Der begrabene Riese« ist weniger Fantasy-Roman als das: ein echter Ishiguro
Beatrice und Axl sind ein entzückendes älteres Ehepaar, das einander in großer Liebe und Wertschätzung zugetan ist. Sie leben mit anderen Menschen in einer Behausung, die mehr an einen Kaninchenbau als an ein Dorf erinnert, und darin in jeder Hinsicht am Rande. Dass sich die beiden bald aufmachen, um ihren Sohn zu besuchen, kümmert die Mitbewohner nicht weiter, wie sie überhaupt vielem gegenüber gleichgültig sind. Dies ist allerdings auch dem Umstand geschuldet, dass über der Gegend eine Art unsichtbarer Nebel liegt, der jegliches Geschehen schnell vergessen lässt. So wissen auch Beatrice und Axl gar nicht so genau, wo ihr Sohn eigentlich wohnt, warum er einst fortgegangen und was aus ihm geworden ist.
Doch die beiden sind Getriebene, die nicht anders können, als sich auf die beschwerliche Reise voller Gefahren zu begeben: »Er ist unser Sohn«, sagte Beatrice. »Deshalb spüre ich manches, auch wenn ich mich nicht klar erinnere. Und ...
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