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Grenzen überwinden

Ilija Trojanow lässt Literaten aus aller Welt vom Wandern schwärmen

  • Christian Baron
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Nein, treffender als mit Henry David Thoreau lässt sich die Trostlosigkeit der entfremdeten Arbeitswelt wirklich nicht in Worte fassen. Wenn er sich Menschen anschaue, schrieb er 1862 in seinem Essay »Vom Spazieren«, »die sich Wochen und Monate, ja ganze Jahre von früh bis spät in Büros und Werkstätten einschließen«, dann empfinde er, »diesen Menschen gebühre eine gewisse Anerkennung, weil sie ihrem Leben schon längst ein Ende gemacht haben«.

Ilija Trojanow und Susann Urban: Durch Welt und Wiese oder Reisen zu Fuß. Die Andere Bibliothek.
360 S., geb., 42 €.

Was der entschleunigte Schriftsteller damals nicht wissen konnte: Es geht noch viel schlimmer. Denn wenn der postfordistische Mensch heute nicht gerade fremdbestimmt irgendwo sitzend vor sich hin werkelt, dann spurtet er geradezu von Ort zu Ort, auf dass er sich schnell anderswo weiter selbst optimieren kann.

Die Zeiten sind dem ausgiebigen Räsonnement ausnehmend...



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