Martin Leidenfrost erhält europäischen Journalistenpreis

Brückenbauer, Grenzüberwinder: nd-Autor für seine Kolumne »Expedition Europa« mit dem »Writing for CEE« ausgezeichnet

  • Lesedauer: 2 Min.

Er suchte in Montenegro nach den Spuren eines Großmachttraums, er besichtigte den Streit zwischen orthodoxen Christen und Griechisch-Katholiken in Transkarpatien, er schrieb über einen Banker, der eine Milliarde verschob - und trotzdem in Moldawien Bürgermeister wurde, und ihm wurde sogar eine Audienz beim slowakischen Roma-Regenten Róbert dem Ersten zuteil: Für seine Kolumne »Expedition Europa« ist unser Autor Martin Leidenfrost mit dem internationalen Journalistenpreis »Writing for CEE“« ausgezeichnet worden.

In seinen Essays erzählt der Österreicher von seinen Reisen durch Europa. Er ziehe „unentwegt“ durch den Kontinent auf der „Suche nach Ideen, Irrwitzen, Inspirationen, nach einer Seele von Europa, sagte Leidenfrost. Mit seinen Texten wolle er „gedankliche Brücken zwischen dem einen oder anderen Winkel Europas bauen“. Leidenfrost hatte den Preis bereits 2007 einmal gewonnen. Er überzeugte erneut die international besetzte Jury, die dieses Jahr aus Einreichungen aus 20 verschiedenen Ländern zu wählen hatte.

Leidenfrosts Kolumne »Expedition Europa« erscheint auch in der österreichischen Zeitung »Die Presse«, in der slowakischen Wochenzeitung »tyzden« und in der »Südostschweiz«. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wird von der Nachrichtenagentur APA und der UniCredit Bank Austria für journalistische Beiträge über und aus Mittel-Osteuropa vergeben und soll Texte prämieren, die dazu beitragen Grenzen zu überwinden und Vorurteile abzubauen.

Der Laudator des Abends, der Schriftsteller Karl-Markus Gauß, sagte in seiner Rede mit Blick auf den Umgang der Politik mit Flüchtlingen, Europa werde entweder verklärt oder verdammt. „Es komme aber darauf an, es zu entdecken.“ Dies mache Leidenfrost mit seiner Arbeit. Scharf kritisierte Gauß die unsolidarische Haltung der Länder Ostmitteleuropas in der Flüchtlingskrise. „Es ist eine »Schande für diese Länder«, dass sie sich „heute so feindselig zeigen“, sagte Gauß. nd

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