»Wenn Pferd fällt um, Pferd ist tot«

Der einst in der DDR produzierte Schaukelwagen gilt als Design-Klassiker - eine Firma in Sachsen baut ihn wieder

  • Jörg Schurig, Brand-Erbisdorf
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Holzspielzeug ist im Plastikzeitalter vielfach gefragt - auch wenn es oft mehr kostet. In Sachsen ist ein Klassiker wieder aufgetaucht und erfreut wie einst Kinderherzen: der Schaukelwagen.

Bei diesem Spielzeug stand die legendäre Designschule Bauhaus Pate: Als der Bildhauer Hans Brockhage (1925-2009) während seiner Studienzeit in Dresden ein Schaukelpferd entwerfen sollte, ließ er sich von einem Einwand seines Lehrers Mart Stam inspirieren. »Wenn Pferd fällt um, Pferd ist tot«, soll der Niederländer gesagt haben. Damit sprach der Lehrer etwas an, was den meisten Gegenständen eigen ist: Ihre Funktionalität ist meist auf genau einen Zweck begrenzt. Ein liegendes Schaukelpferd kann nicht schaukeln, wollte Stam seinem Schützling sagen.

Designer Brockhage nahm sich das zu Herzen. 1950 entwarf er den Schaukelwagen - und schrieb damit Spielzeug-Geschichte. Die Konzentration auf das Wesentliche führte zum Ziel, sein Spielgerät für Kleinkinder ist multifunktional: Auf der einen Seite lässt sich der Wagen rollen oder schieben. Auf den Kopf gestellt dient er als Schaukel. Mit Seilen an einer Querstange oder einem Ast befestigt...


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