Kapitalismus in anderem Gewand

Für Ulrich Brand haben die BRICS-Staaten einiges erreicht - eine Alternative zum Westen sind sie aber nicht

Ende 2001 publizierte Jim O’Neill, Chefökonom der Bank Goldman Sachs, die Studie »Building Better Global Economic BRICs«. Der Titel war witzig, denn »bricks« bedeutet im Englischen »Ziegelsteine« und die Anspielung im Titel war offensichtlich. Die neuen stabilen Säulen der Weltwirtschaft sind die Schwellenländer mit ihren hohen Wachstumsraten zwischen fünf und zehn Prozent. Damit wollte die Bank ihren Anlegern natürlich signalisieren, wo am besten das Geld anzulegen wäre.

Das Akronym machte rasch Karriere. Es lenkte wie kaum ein anderer Begriff den Blick auf einen Prozess, der erst wenige Jahre zuvor begonnen hatte: die dynamische Wirtschaftsentwicklung in den sogenannten Schwellenländern. In den vier BRIC-Staaten Brasilien, Russland, Indien und China wurden damals acht Prozent und werden heute knapp 30 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung erbracht. Das wurde hierzulande immer mit einem bedrohlichen Unterton versehen: Der »Wes...


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