Angesichts der Ewigkeit
Im Kino: »Ewige Jugend« von Paolo Sorrentino
Das süße Leben - »La dolce vita«, schon bei Federico Fellini war es süß auf bittere Weise. Dafür sorgte Anfang der 60er Jahre allein schon Hauptdarsteller Marcello Mastroianni, dem das ewige »far niente« - das Exerzitium des Nichtstuns - wie eine tonnenschwere Last auf den Schultern zu liegen schien. Obwohl er ja etwas tat, mehr als nur ein vom Leben gelangweilter römischer Mann in den besten Jahren war, sondern als eine Art Sensationsreporter durch Rom zog, bei Tag und noch mehr bei Nacht.
Aber diese immer gleichen Sensationen, mit denen er es dort zu tun hatte, sie konnten ihn schon lange nicht mehr aus seiner übergroßen Müdigkeit herausreißen. Zum Wiedererwachen eines Hungers auf Sinn reicht es hier nicht mehr - dafür musste dann erst ein Bernardo Bertolucci mit »1900« kommen, dieser Genealogie Italiens durch geschichtliche Auf- und Abschwünge. Aber auch das ist inzwischen lange her, und Bertolucci ist diese trotzkistisch-revol...
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