Angst vs. Wissen

HIV-Infizierte werden oft diskriminiert

  • Grit Gernhardt
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Die Aufklärung ist besser denn je, die Medikamente unterdrücken das Virus fast vollständig. Dennoch haben HIV-Patienten im alltäglichen Leben mit Vorurteilen und Ausgrenzung zu kämpfen.

»Charlie Sheen ist HIV-positiv«, »Er weiß es seit vier Jahren«, »Er wurde erpresst« ... Tagelang rauschte das Thema durch den medialen Blätterwald. Was immer man vom nach eigener Aussage ausschweifenden Lebensstil des US-Schauspielers persönlich halten mag - die Debatte zeigte vor allem, wie viele Vorurteile gegenüber HIV-Positiven existieren. Zwischen »selbst schuld« und »kann mir ja nicht passieren« bewegten sich die öffentlichen Reaktionen. Dass das Thema jeden betreffen kann, dass die meisten Infizierten in westlichen Industrieländern dank moderner Medikamente praktisch nicht mehr ansteckend sind, dass einfache Vorsichtsmaßnahmen im täglichen Umgang ausreichen, um eine Übertragung auszuschließen - all diese Tatsachen verschwinden hinter einer Wolke aus Angst und Schuldzuweisungen.

Jahrzehntelange Aufklärungskampagnen von Regierungen und Verbänden haben das nicht grundsätzlich ändern können: »Eine HIV-Infektion ist mittlerweile...


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