Mit Flüchtlingen in Marokko verdienen

Hunderte Syrer warten auf Einlass in die spanische Exklave Melilla / Auch Grenzpolizisten machen ihr Geschäft

  • Stephanie Schuster, Melilla
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Die Grenze zwischen Marokko und Melilla können nur jene passieren, die nach Jahren auf der Flucht noch genug Geld haben.

Seit fast vier Wochen kommt Ayman mit seinen beiden Söhnen immer wieder zur Grenze in Beni Ensar. Doch auch an diesem Tag gibt es keine Chance, die hundert Meter zu überwinden, die den Syrer noch von Europa trennen - und von seiner Frau und seinen restlichen fünf Kindern, die sich seit fast einem Monat im Auffanglager in der spanischen Nordafrika-Exklave Melilla befinden.

»Ich habe kein Geld mehr. Die wollen allein für ein Kind 1000 Euro«, sagt Ayman, der seine Heimatstadt Damaskus bereits vor zwei Jahren verlassen und seine Ersparnisse längst aufgebraucht hat. Der von Ayman erwähnte »Tausender« wird von Schleusern gefordert. Die Behörden verlangen offiziell nichts, aber Nichtregierungsorganisationen und auch die spanische Polizei gehen davon aus, dass zum Beispiel auch Grenzpolizisten »mitverdienen«.

Wie viele Landsleute, die vor Krieg und Terror fliehen, kam Ayman über Libanon nach Algerien, wo Syrer damals noch ohne Visum einreisen ko...


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