Die Maschen der Netze werden enger

Klimawandel und Übernutzung gefährden die Lebensgrundlage zahlreicher Fischerfamilien

  • Susanne Wienke
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Das Fischerdorf Ngu Minh Thanh wirkt wie ausgestorben an diesem frühen Nachmittag. Eine Henne mit ihren Küken scharrt im Müll, ein Hund döst in der Sonne. Doch in den Häusern und auf den Terrassen herrscht eine ruhige Geschäftigkeit, denn bevor die Fischer am späten Nachmittag wieder zum Fischen rausfahren, müssen sie die Fischernetze reparieren und entwirren.

Im Haus von Frau Thu, 54 Jahre, läuft gerade eine vietnamesische Seifenoper im Fernsehen, der neben einer Kinderwiege das einzige Möbelstück im Raum ist. Die fünffache Mutter ist froh, ein festes Dach über dem Kopf zu haben. Wie fast alle Fischerfamilien hat die Familie vor 20 Jahren noch auf ihrem Fischerboot gelebt, bis sie in einem Regierungsprogramm ein kleines Haus bekam. »Früher war es so eng«, erinnert sie sich. »Wir haben auf dem Boot auch gekocht, auf einem kleinen Holzfeuer. Wenn es einen Sturm gab, haben wir das Boot aufs Land gebracht.«

Ihr Mann Huyen sitzt ...


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