Ausgeflashed

Adobe kündigt das Ende von Flash an

  • Frederik Schiek
  • Lesedauer: 2 Min.


Der US-amerikanische Softwarehersteller Adobe kündigte auf seiner Website Schritte an, welche den langsamen Tod der Animations- und Darstellungsplattform Flash besiegeln. Adobe Animate CC heißt die neue, ab 2016 verfügbare Software-Lösung für Web-Entwickler, welche Flash Professional ersetzt.

Der Fokus des neuen Programms wird auf der Nutzung der Auszeichnungssprache HTML5 liegen, während die Entwicklung von Flash Inhalten lediglich noch unterstützt wird. Die fünfte Fassung der Hypertext Markup Language setzt nicht nur neue Standards als Kernsprache des Internets, auch weist sie keine der markanten Sicherheitslücken von Flash auf. Geboren ist dieser Schritt jedoch vielmehr aus Not als aus der Pionierbewegung, an dessen Spitze sich Adobe, laut eigenem Blog, wähnt. Gerade wegen besagter Sicherheitsmängel war die Firma in den vergangenen Jahren immer stärker in die Kritik geraten.

So wurde bekannt, dass durch Verwundbarkeiten im Code Sicherheitslücken entstehen können. Diese ermöglichten es Hackern, sich Zugang zu Computern von Inhaltsnutzern, sowie Informationen über diese zu verschaffen. Viele dieser Probleme hatten bereits dazu geführt, dass Adobe, anstatt diese Fehler zu beheben, den Support für Flash auf dem Betriebssystem Linux eingestellt hatte. Schon 2010 bezeichnete auch Apple-Gründer Steve Jobs Flash als »unnötig«, woraufhin Adobe die Entwicklung des Standards für iOS beendete.

So überrascht es nicht, wenn der Schritt unter Entwicklern begrüßt wird, die oft die ressourcenintensive Nutzung, sowie, das so genannte proprietäre Format des Standards kritisiert hatten. Dies bezeichnet Software, die die Möglichkeit zur Weiterentwicklung und Anpassung stark einschränkt. Gründe dafür können sein, dass die Software patentiert, beziehungsweise urheberrechtlich geschützt ist, sowie, dass sie auf nicht veröffentlichten Standards basiert. Bei HTML5 jedoch, erfolgt die Entwicklung und Dokumentation durch ein internationales Gremium, welches es für Entwickler einfacher macht den Standard zu optimieren.

Das endgültige Aus für die überholte Technologie wird dies aber nicht bedeuten. Laut Adobe, ist die Software noch auf 99 Prozent aller Computer installiert. Wahrscheinlich ist eine Weiterentwicklung im Licht dieser Entscheidung jedoch nicht. So gehen Bemühungen lediglich in die Richtung, vorhandene Sicherheitslücken in Browsern und Facebook-Spielen zu schließen. Diese sind auch der Grund, warum es Flash weiterhin noch geben werde. HTML5 sei technisch noch nicht in der Lage aufwendige Videospiele und Videos wiederzugeben. Doch in nicht allzu langer Zeit werde es dazu kommen und dann wird Flash lediglich noch in Witzen auf Informatiker-Treffen zu finden sein.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.