Abstimmung in der Krise und über sie
Venezuelas sozialistische Regierung droht ihre Mehrheit im Parlament zu verlieren
Nachdem Hugo Chávez im Dezember 1998 zum ersten Mal die venezolanischen Präsidentschaftswahlen für sich entschied, fanden beinahe im Jahresrhythmus Abstimmungen in dem ölreichsten Staat Lateinamerikas statt. Immer wieder musste die Opposition dabei schwere Niederlagen einstecken. Allerdings zeigte sich in den vergangenen Jahren auch, dass das Wahlbündnis »Tisch der demokratischen Einheit« (MUD) die Hälfte der abgegebenen Stimmen erreichen kann, wenn der Chavismus es nicht schafft, seine Unterstützer zu mobilisieren.
In den Straßen der Hauptstadt Caracas macht sich gegenwärtig kaum Wahlkampfstimmung breit. Verglichen mit früheren Jahren lässt sich abseits der Hauptstraßen kaum Werbung für die Kandidaten finden. »Es beteiligen sich kaum noch Leute an unseren Kundgebungen, und diejenigen, die kommen, arbeiten zumeist für staatliche Institutionen«, berichtet Johan Melendez, ein Wahlkämpfer der regierenden Vereinigten Sozialistischen P...
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