Neue Ostpolitik
Zumindest in den neuen Zentren Erfurt, Jena, Leipzig scheinen die schweren Jahre vorbei
Nach Jahrzehnten verzeichnen Gewerkschaften in Ostdeutschland wieder Erfolge. Wer sind die Träger? Und: Wie nachhaltig ist der Rückenwind? Eine Konferenz in Jena gab Aufschluss.
Die Gewerkschaften hatten es Ostdeutschland lange Zeit schwer: Die Löhne niedrig, die Arbeitslosigkeit hoch und wer meckerte, flog. Und kaum jemand traute ihnen zu, die Probleme lösen können. Das galt vor allem nach dem verlorenen Streik für die 35-Stunden-Woche in Ostdeutschland im Jahr 2003.
Doch inzwischen hat sich das gewandelt. »Diese Zeiten sind vorbei«, meint Wolfgang Lemb, Mitglied des Geschäftsführenden Vorstandes der IG Metall und seit Anfang der 1990er Jahre in verschiedenen Gewerkschaftsfunktionen in den neuen Ländern aktiv. Aus gewerkschaftlicher Sicht sind die vergangenen Jahren sogar fast eine kleine Erfolgsgeschichte: Allein die IG Metall hat seit dem Krisenjahr 2008/2009 ihre Mitgliederzahl in Ostdeutschland von 130 000 auf 150 000 erhöht. Zudem hat die Zahl der Betriebsratsgründungen zugenommen, und auch bei der Aufnahme von Unternehmen in die Tarifbindung geht es voran. »Viele Beschäftigte sehen einfach nicht me...
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