Wissenschaft über die Kindheit
Bildungsrauschen
Der Begriff der Kindheitspädagogik geht auf Jean-Jacques Rousseau (1712-1778) zurück, der in seinem Erziehungsroman »Emile oder über die Erziehung« erstmals in der europäischen Kulturgeschichte den Begriff Kindheit entwickelte. Mit seiner Forderung, man solle »den Erwachsenen als Erwachsenen und das Kind als Kind betrachten«, erkannte er Kindheit als eigenständige Lebensphase an. In dieser solle der Erzieher die Kinder beobachtend studieren und selbst unbeobachtet lenken. Anders als seine Zeitgenossen ging Rousseau davon aus, dass man »die Kindheit nicht kennt: mit den falschen Vorstellungen, die man von ihr hat, verirrt man sich um so mehr, je weiter man geht«.
Heute umfasst der Begriff ein breites Spektrum, das die Professorin für Erziehungswissenschaften, Michaela Rißmann, mit ihrem »Lexikon: Kindheitspädagogik« beschrieben hat. Circa 90 Autoren aus Deutschland und der Schweiz haben daran mitgearbeitet, so die...
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