Philosophie vom Maulhelden Stalin?
Oleg Chlewnjuk wagte sich an eine neue Biografie von Stalin und ahnte nicht die Tücken der Übersetzung. Von Wladislaw Hedeler
Die letzte, 1998 in deutscher Übersetzung erschienene Publikation von Oleg Chlewnjuk hatte die Untersuchung der Mechanismen der Macht in der Sowjetunion der 1930er Jahre zum Inhalt. Der damals im Russischen Staatsarchiv für sozial-politische Geschichte arbeitende Historiker wertete die ihm zugänglichen Dokumente des Politbüros der KPdSU(B) aus. Seit den Perestroika-Jahren gehört er zu den Herausgebern zahlreicher russischer Quelleneditionen und zählt zu den besten Kennern der im Führungszirkel um Stalin gefassten Beschlüsse.
In seiner jüngsten Publikation wendet er sich nun der allmächtigen Person in der Partei- und Staatsführung der UdSSR selbst zu. Die russische Ausgabe seiner Stalin-Biografie erschien in diesem Jahr mit Unterstützung des Deutschen Historischen Instituts in Moskau. Die »Einführung« des in Russland veröffentlichten Bandes unterscheidet sich vom »Vorwort« der ebenfalls in diesem Jahr auf den deutschen Markt gelangten Au...
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