Ein Krokus, der den Kuchen »gel« macht
Wie ein Wahl-Sachse das wohl teuerste Gewürz der Welt vor zwei Jahren in den Freistaat zurückbrachte
Was ist eigentlich Safran? Das teure Gewürz wird aus den Stempeln einer Krokus-Art gewonnen, die im Herbst violett blüht. Und wo wächst Safran? Zum Beispiel bei Stolpen in Sachsen.
Was ist kostbarer als Gold und macht - wie man schon im Kindergarten singt - den Kuchen »gel«? Richtig, Safran! Doch wer hätte gedacht, dass das wohl teuerste Gewürz der Welt bis ins 16. Jahrhundert auf sächsischen Feldern weit verbreitet war. »In den Chroniken von Borna, Pegau und Rötha wird das stets betont«, erzählt Boris Kunert. Der 46-Jährige lässt nun diese alte Tradition im Freistaat neu aufleben. Im Städtchen Stolpen betreibt der landwirtschaftliche Quereinsteiger eine kleine Safranerie. Bis Anfang Dezember ist dort Erntezeit.
Ein- bis zweimal täglich zupfte Kunert in den letzten Wochen per Hand sämtliche Blüten ab, die aus dem Boden schauen. Dabei sollten die violetten Blütenblätter möglichst noch geschlossen sein, um ihren kostbaren Inhalt vor Wind und Wetter zu schützen: drei dunkelrote Stempelfäden. Sie sind das eigentliche Gewürz.
Kaum vorstellbar, dass die bitterlich-herb schmeckenden Fäden im Verkauf zum Teil höhere Prei...
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