»Wertvollster Schatz der Menschheitsgeschichte«

Spanisches Schiff wurde jahrzehntelang gesucht

  • Paula Carrillo, Cartagena
  • Lesedauer: 2 Min.
Nach mehr als 300 Jahren haben Wissenschaftler ein spanisches Schiff auf dem Meeresboden entdeckt. Im Bauch der »San José« sollen Goldmünzen und Edelsteine liegen.

Der Traum unzähliger Schatzsucher ist in Kolumbien wahr geworden: Ein Team aus kolumbianischen und ausländischen Experten fand nach mühevollen Recherchen das Wrack der vor 307 Jahren mit einem riesigen Schatz an Bord gesunkenen spanischen Galeone »San José«. »Das ist der wertvollste Schatz, der in der Geschichte der Menschheit gefunden wurde«, sagte Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos am Samstag bei einer Pressekonferenz in Cartagena.

In der Nähe der kolumbianischen Hafenstadt hatten die Experten das Wrack der »San José« entdeckt, das 1708 gesunken war. Die »San José« war das Hauptschiff einer Flotte, die im Auftrag des spanischen Königs Philipp V. Gold, Silber und andere Wertsachen aus den Kolonien in Amerika über den Atlantik bringen sollte. Die »San José« sank in einer Schlacht gegen britische Schiffe, die es auf die wertvolle Ladung abgesehen hatten. Nur eine Handvoll der 600 Besatzungsmitglieder überlebte.

Jahrzehntelang hatten Schatzsucher nach dem Schiff gesucht. Das internationale Team erforschte die Winde und Strömungen, die vor 307 Jahren in der Region geherrscht hatten und suchte in spanischen und kolumbianischen Archiven nach Hinweisen. Santos sagte, das Wrack sei am 27. November an einer Stelle gefunden worden, an der es zuvor nicht vermutet worden war. Dabei wurden auch mindestens fünf weitere Schiffswracks entdeckt. Das Team berichtete, es hätte das auf der Seite liegende Wrack der »San José« aufgrund seiner einzigartigen Bronzekanonen mit eingravierten Delfinen erkannt sowie an seiner Ladung. »Die Menge und die Art des Materials lassen keinen Zweifel an der Identität« des Schiffwracks, sagte Ernesto Montenegro, Leiter des Kolumbianischen Instituts für Anthropologie und Geschichte.

Zuvor hatte eine US-Firma den Fund für sich beansprucht, doch der wurde nie bestätigt. Laut dem Anthropologen Fabian Sanabria könnten bis zu tausend Schiffswracks vor der Karibikküste Kolumbiens auf dem Meeresgrund schlummern - aber nur sechs bis zehn von ihnen hätten Schätze an Bord. Der Bürgermeister von Cartagena, Dionisio Vélez, nannte den Fund der »San José« »ein beispielloses Ereignis für das Land«. AFP/nd

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