Aufrichtigkeit eines Heimchens
Die Hauptangeklagte im NSU-Prozess, Beate Zschäpe, blieb brav neben der Wahrheit
Die als Wende im NSU-Prozess angekündigte Aussage von Beate Zschäpe am Mittwoch war kaum mehr als der mit Klischees überladene Versuch, das Neonazi-Terrornetzwerk zu verharmlosen.
Die Hauptangeklagte im Münchner NSU-Prozess, Beate Zschäpe, bestreitet jede Beteiligung an den zehn Morden, die dem Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) zugeschrieben werden. Auch von den Bombenanschlägen und den Überfällen auf Kreditinstitute will sie jeweils erst im Nachhinein von ihren beiden Kumpanen erfahren haben. Mitglied des NSU sei sie nie gewesen, schon weil es eine solche Terrororganisation so eigentlich nicht gegeben habe, ließ Zschäpe wissen.
Auch sonst hielt sie sich brav an staatlich geförderte Darstellungen. Keinen Millimeter ging sie über Bekanntes hinaus. Für die Aufklärung der Taten und neue Erkenntnisse über das Unterstützernetzwerk bot die von einem ihrer Anwälte verlesene Aussage keinerlei Anhaltspunkte. Wohl aber findet sich zum Schluss darin die Erklärung, Zschäpe fühle sich »moralisch schuldig« und entschuldige sich »aufrichtig« bei allen Opfern und Angehörigen der Opfer der von Uwe Mundlos und Uwe Böhnhard...
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