Neue Pläne für Halles Ortsumfahrung
Genehmigung seitens der EU soll unnötig werden
Magdeburg. Die seit mehr als zehn Jahren geplante A143 als Westumfahrung der Großstadt Halle in Sachsen-Anhalt soll jetzt ohne eine Zustimmung der Europäischen Kommission realisiert werden. Die Pläne seien so überarbeitet worden, dass eine Genehmigung Brüssels für den Bau der Trasse an mehreren besonders geschützten Naturschutzgebieten nicht mehr erforderlich sei, teilte Landesverkehrsminister Thomas Webel (CDU) am Donnerstag mit.
Dazu soll unter anderem ein geplanter Tunnel von 250 auf 300 Meter verlängert werden. Eine Lüftungsanlage soll die Abgase dann aus dem Tunnel unter anderem von einem unter EU-Schutz stehenden, seltenen Kalktrockenrasen mit geschützten Orchideen fernhalten, erläuterte Referatsleiter Jörg Przesang. Insgesamt sei der Eingriff in die Natur damit nicht mehr so schwer, als dass eine Ausnahmegenehmigung aus Brüssel eingeholt werden müsste. Zu der neuen Einschätzung habe auch eine Neuberechnung der bisherigen Umweltbelastungen durch das Umweltbundesamt beigetragen. Die EU hatte Bedenken gegen das Projekt und zuletzt die Prüfung einer alternativen Trassenführung verlangt.
Die in einem Teilabschnitt bereits realisierte Autobahn 143 soll als Entlastung der Innenstadt von Halle dienen und die A14 mit der A38 verbinden. Die Pläne könnten laut Ministerium bis 2020 realisiert werden, wenn es keine Klagen etwa von Anwohnern oder Umweltverbänden geben sollte. Eine erste Planung hatte das Bundesverwaltungsgericht bereits 2007 gestoppt.
Mit der neuen Variante könnte nach Angaben des Ministeriums kommendes Jahr der Planfeststellungsbeschluss gefasst werden. Die Kosten inklusive einer 1000 Meter langen Brücke über die Saale wurden bislang auf 240 Millionen Euro geschätzt, die jetzt geplanten Veränderungen erhöhen die Kosten um etwa fünf Millionen Euro. dpa/nd
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