Etablierte Opferkonkurrenz
Peter Ullrich über vermeintlichen Antisemitismus durch nach Deutschland geflüchtete Muslime
Die Äußerung des Präsidenten des Zentralrats der Juden, Deutschland brauche Obergrenzen für Geflüchtete, hat einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Nicht im politischen Mainstream, in dem solche Positionen akzeptiert sind - vor allem Linke und (Links-)Liberale reagierten verstört bis entsetzt. Doch warum diese heftige Reaktion?
Zunächst erklärt der Inhalt von Josef Schusters Äußerungen die Empörung. Mit der implizierten und inzwischen vom ihm wieder relativierten Forderung nach einer Asylrechtseinschränkung machte er sich mit Positionen von CSU bis AfD gemein. Und er verbindet die Asyldebatte mit der Antisemitismusproblematik, indem er sagt: »Viele der Flüchtlinge fliehen vor dem Terror des Islamischen Staates und wollen in Frieden und Freiheit leben, gleichzeitig aber entstammen sie Kulturen, in denen der Hass auf Juden und die Intoleranz ein fester Bestandteil ist.« Es handele sich dabei nicht um ein »religiöses«, sondern angesic...
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