Eine Liebesbank für Paul und Paula
Nordufer der Rummelsburger Bucht wird aufgemöbelt / Erinnerungsecke an den Kultfilm geplant
Der alte Drehort wird aufgemöbelt: Die Liebesbank am Nordufer der Rummelsburger Bucht hat augenscheinlich unter der Liebe der Berliner gelitten. Unzählige eingeritzte Schwüre und aufgemalte Initialen ließen das Holz in den vergangenen acht Jahren unansehnlich werden. Seit letzten Sonnabend erinnert eine neue Bank an den Kultfilm »Die Legende von Paul und Paula«, der vor 33 Jahren teilweise an diesem Ort gedreht wurde.
Eine Interessengemeinschaft der Grundstückseigentümer rund um die Bucht ergriff die Initiative für die Sanierung der verwitterten Bank. »Wir wollen, dass der Uferbereich noch einladender wird«, sagt Kristina Spoerl von der Gesellschaft für Öffentlichkeitsarbeit, Projekt- und Standortmarketing mbH urbanPR.
Jugendliche vom benachbarten Freizeitschiff übernahmen die praktischen Arbeiten: Sie sägten zwölf Lärchenleisten auf die erforderliche Breite, schleiften, bohrten und malerten die Teile. Hell und sauber steht nun die neue Liebesbank am Ufer. Eingeweiht wurde sie selbstverständlich von Paul und Paula. Allerdings nicht von den Schauspielern Winfried Glatzeder und Angelica Domröse, sondern von Kindern. Der dreijährige Paul aus Schöneiche durfte als erster zwischen der fünfjährigen Paula aus Köpenick und der fünfjährigen Paula aus Pankow auf dem sauberen Holz Platz nehmen. »Eine idyllische Gegend ist das hier«, sagt Pauls Mutter lächelnd. Direkt neben der Bank enthüllte am Sonnabend Lichtenbergs Bürgermeisterin Christina Emmrich (PDS) ein neues Wegeschild. Und alle hoffen, dass der Schriftzug »Paul und Paula Ufer« lange erhalten bleibt. Denn in der Vergangenheit hatten immer wieder Sammler das Metall abmontiert. Etwa ein Dutzend musste seit dem Jahr 1998 erneuert werden.
Für die kleinen Pauls und Paulas gab es noch eine Überraschung. Sie durften sich auf einer eigens für sie angefertigten Tafel verewigen. Mit Hilfe der Eltern malten sie ihre Namenszüge auf den hellen Untergrund. »Aus Sicherheitsgründen montieren wir dieses Schild wieder ab«, erklärt Kristina Spoerl. Vielleicht wird es aber nächstes Jahr ebenfalls für einen Tag befestigt: Wenn es erneut einen Aufruf an alle Berliner und Brandenburger Pauls und Paulas gibt, am Drehort der berühmten Hochzeitsszene des Films zu erscheinen. Es gibt auch die Idee, einen Club zu gründen, der sich jedes Jahr vor Ort trifft.
Auf jeden Fall soll eine verwitterte Leiste der ersten Liebesbank irgendwann einmal ausgestellt werden. Vielleicht in einer Paul-und-Paula-Ecke auf dem Jugendfreizeitschiff. Und noch ein Schild wurde enthüllt: Ein kleines mit jener Filmsszene, die Paul und Paula auf einem Kahn in Hochzeitsklamotten zeigt. Die rund 2000 Euro für die »Neu-Widmung« des Ufers spendiert...
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