Nusra-Front bezeichnet Gespräche mit Damaskus als Verrat

Russland sieht Oppositionszusammenkunft in Riad als nicht repräsentativ an / Merkel schließt Assad aus Anti-IS-Front aus

  • Lesedauer: 2 Min.
Nach einer Konferenz in Saudi-Arabien zeigen sich die Gegner der syrischen Regierung zerstrittener denn je. Auch die deutsche Kanzlerin meldet sich dazu zu Wort.

Beirut. Die syrische Opposition ist mit ihrem Plan für Verhandlungen mit Staatspräsident Baschar al-Assad auf Kritik gestoßen: Die islamistische Nusra-Front warf den Oppositions- und Rebellengruppen, die sich in Riad auf ein gemeinsames Vorgehen bei den geplanten Verhandlungen geeinigt hatten, Verrat vor.

»Das ist ein Komplott und keine Konferenz«, sagte Nusra-Führer Abu Mohammed al-Dscholani am Samstag dem Emiratefernsehsender »Orient News« über das Treffen der syrischen Oppositionsgruppen in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad. »Man muss solche Konferenzen und Treffen scheitern lassen.« Die Vereinbarungen von Riad seien »Verrat an denen, die ihr Blut für Syrien vergossen haben«, sagte Dscholani.

Die Nusra-Front sowie die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) waren zu dem Treffen am Mittwoch und Donnerstag nicht eingeladen worden. Die Vertreter von rund hundert Oppositions- und Rebellengruppen hatten dort ein gemeinsames Vorgehen bei den Friedensgesprächen vereinbart, die Anfang 2016 beginnen sollen. Dscholani bezweifelte aber, dass die in Riad versammelten Vertreter »Kontrolle über ihre Kämpfer« haben.

Auch aus Russland kommt Kritik. »Wir können den Versuch der in Riad versammelten Gruppe nicht akzeptieren, das Recht zu beanspruchen, im Namen der gesamten syrischen Opposition zu sprechen«, erklärte das russische Außenministerium am Samstag. Moskau betrachte einige der in Riad beteiligten Gruppen als Terroristen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat eine Zusammenarbeit mit Assad im Kampf gegen den IS ausgeschlossen. »Die internationale Allianz gegen den IS schließt Assad und seine Truppen nicht ein«, sagte sie der »Augsburger Allgemeinen« vom Samstag. »Eine Zukunft an der Spitze des Staats kann es für ihn nicht geben.« AFP/nd Kommentar Seite 4

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