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Flüchtlinge in Arbeit bringen

IfW-Präsident regt Lohnsubventionen an

  • Lesedauer: 2 Min.

Kiel. Der Ökonom Dennis Snower schlägt vor, Flüchtlinge mit staatlichen Lohnsubventionen über Beschäftigungsgutscheine leichter in Arbeit zu bringen. »Damit sinken die Kosten für den Arbeitgeber«, sagte der Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft. »Der Unternehmer kann den Mindestlohn zahlen und hat dennoch niedrigere Kosten für eine begrenzte Zeit, in der sich der Flüchtling einarbeiten kann.« Auf diese Weise könnten Sozialhilfekosten gesenkt und auch Akzeptanzprobleme unter den Deutschen verringert werden, so Snower. Relevante Verdrängungseffekte zulasten von Einheimischen seien allenfalls in geringem Ausmaß zu erwarten. Dafür gebe es zahlreiche empirische Belege. Für jüngere Flüchtlinge wären aus Sicht Snowers auch Ausbildungsgutscheine sinnvoll.

Generell seien die Hürden für den Zugang zum Arbeitsmarkt für viele Flüchtlinge hoch, sagte Snower. So seien die Qualifikationen nicht gut erfasst. Im Durchschnitt seien viele weniger gut qualifiziert als Einheimische. Erschwerend komme außer dem Mindestlohn die Tatsache hinzu, dass die Eintrittsbarrieren mit zunehmender Qualifikation immer höher werden. »Das alles führt dazu, dass viele Flüchtlinge nur Arbeit mit niedrigen Qualifikationen bekommen können«, sagte Snower.

»Wie sich die hohe Flüchtlingszahl insgesamt auf die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt auswirken wird, hängt ganz wesentlich von der Integrationspolitik ab«, sagte Snower. Es sei ein großer Fehler zu glauben, die Befriedigung materieller Grundbedürfnisse reiche aus. dpa/nd Kommentar Seite 4

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