Von Bauern bis zu Autonomen
Kaum eine andere Bewegung war politisch so breit wie die gegen Atomkraft - Aktivisten aus drei Jahrzehnten erzählen ihre Geschichte
Mit der Räumung des Hüttendorfs »Freie Oberpfalz« vor 30 Jahren wurde Wackersdorf zum zentralen Schauplatz der Anti-Atom-Bewegung.
Als Bayerns damaliger Ministerpräsident Franz Josef Strauß verkündete, die atomare Wiederaufarbeitungsanlage in Wackersdorf sei so gefährlich wie eine Fahrradspeichenfabrik, hatte er nicht mit dem Widerstand der ländlichen Bevölkerung und Tausender aus der ganzen Bundesrepublik anreisender Demonstranten gerechnet. Nachdem der Verwaltungsgerichtshof München die Rodung des Taxöldener Forsts genehmigte, errichteten Atomkraftgegner vor 30 Jahren ein Hüttendorf auf dem geplanten Baugelände, und übernachten dort bei klirrender Kälte. Mit Wasserwerfern, Hunden und Holzknüppeln werden sie von bayrischen Polizisten brachial geräumt. Über dreitausend Polizeibeamte prügelten die Anti-AKW-Gegner durch den Wald. Mit fast 900 Festnahmen - ein neuer bundesrepublikanischer Massenverhaftungsrekord - machte die bayerische Staatsregierung klar, dass sie mit Atomkraftgegnern nicht zimperlich umgehen und die bisherige repressive Linie fortsetzen würde, wie...
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