EU-Parlament ehrt Blogger Badawi für Mut

Frau nahm Sacharow-Preis in Straßburg entgegen

  • Lesedauer: 1 Min.

Straßburg. Das Europaparlament hat den zu Haft und Peitschenhieben verurteilten saudi-arabischen Blogger Raef Badawi am Mittwoch mit dem diesjährigen Sacharow-Preis für Meinungsfreiheit geehrt. Badawi habe nichts getan, als mutig seine Meinung zu äußern - in einem Land, in dem es keine freie Presse gebe, sagte Parlamentspräsident Martin Schulz, der Badawis Frau Ensaf Haidar den Preis im Straßburger Plenarsaal übergab. Zugleich erneuerte er seine Aufforderung an den saudi-arabischen König, den Inhaftierten freizulassen. »Drei zwölf, elf und acht Jahre alte Kinder warten auf ihren Vater«, rief Schulz. Ihr Mann sei kein Verbrecher, er habe nur in einem »Land des Einheitsdenkens von einem besseren Leben geträumt«, sagte Haidar unter dem Applaus der Abgeordneten. Als pazifistischer Freidenker sei er gegen die Barbarei und den Autoritarismus der Religionsvertreter aufgestanden. Dafür sei er zu zehn Jahren Haft und tausend Peitschenhieben verurteilt worden, betonte die mit ihren Kindern im kanadischen Exil lebende Haidar.

Der nach dem verstorbenen russischen Dissidenten und Physiker Andrej Sacharow benannte und mit 50 000 Euro dotierte Preis wird vom Europaparlament seit 1988 an Persönlichkeiten oder Organisationen verliehen, die sich für Menschenrechte und Demokratie einsetzen. AFP/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.