EU-Parlament ehrt Blogger Badawi für Mut
Frau nahm Sacharow-Preis in Straßburg entgegen
Straßburg. Das Europaparlament hat den zu Haft und Peitschenhieben verurteilten saudi-arabischen Blogger Raef Badawi am Mittwoch mit dem diesjährigen Sacharow-Preis für Meinungsfreiheit geehrt. Badawi habe nichts getan, als mutig seine Meinung zu äußern - in einem Land, in dem es keine freie Presse gebe, sagte Parlamentspräsident Martin Schulz, der Badawis Frau Ensaf Haidar den Preis im Straßburger Plenarsaal übergab. Zugleich erneuerte er seine Aufforderung an den saudi-arabischen König, den Inhaftierten freizulassen. »Drei zwölf, elf und acht Jahre alte Kinder warten auf ihren Vater«, rief Schulz. Ihr Mann sei kein Verbrecher, er habe nur in einem »Land des Einheitsdenkens von einem besseren Leben geträumt«, sagte Haidar unter dem Applaus der Abgeordneten. Als pazifistischer Freidenker sei er gegen die Barbarei und den Autoritarismus der Religionsvertreter aufgestanden. Dafür sei er zu zehn Jahren Haft und tausend Peitschenhieben verurteilt worden, betonte die mit ihren Kindern im kanadischen Exil lebende Haidar.
Der nach dem verstorbenen russischen Dissidenten und Physiker Andrej Sacharow benannte und mit 50 000 Euro dotierte Preis wird vom Europaparlament seit 1988 an Persönlichkeiten oder Organisationen verliehen, die sich für Menschenrechte und Demokratie einsetzen. AFP/nd
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