Friedensgespräche auf der Zielgeraden

Verhandlungen zwischen kolumbianischer Regierung und FARC-Rebellen kommen entscheidend voran

  • David Graaff, Bogotá
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Kolumbien ist dem Abschluss eines Friedensvertrages einen Schritt näher. Regierung und FARC-Guerilla unterzeichneten in Havanna eine Übereinkunft über die Entschädigung von Bürgerkriegsopfern.

Im Palacio de Convenciones von Havanna erklang Franz Schuberts »Ave Maria«, bevor die Vertreter der Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC) und der kolumbianischen Regierung eine weitere Einigung bei den seit Ende 2012 stattfindenden Friedensverhandlungen bekannt gaben. Eineinhalb Jahre hatten beide Seiten um einen Deal beim heikelsten Punkt der vor Beginn der Gespräche vereinbarten Agenda gerungen. Nun sollte die musikalische Einlage zu Beginn deutlich machen: Es sind die rund sechs Millionen Opfer des jahrzehntelangen bewaffneten Konflikts, die im Mittelpunkt der Vereinbarung zur Übergangsjustiz und Opferentschädigung stehen.

Beide Seiten betonten in einer gemeinsamen Stellungnahme, die Opfer stünden im Zentrum der Vereinbarung. Zahlreiche Vertreter von Opferverbänden hatten in den vergangenen 18 Monaten an den Friedensverhandlungen teilgenommen und statt auf konventionelle Bestrafung vor allem auf eine Aufklärung der Verbreche...


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