Wie ein Wesen aus einer anderen Welt
Alexander Zemlinskys »Der Zwerg« nach Oscar Wilde - eine Opernrarität in Chemnitz
Wieder einmal hat das Chemnitzer Opernhaus einer musikdramatischen Rarität zum Bühnenleben verholfen. Denn Alexander Zemlinskys tragisches Märchen für Musik »Der Zwerg« (uraufgeführt 1922 in Köln) mit dem Text von Georg C. Claren, frei gestaltet nach Oscar Wildes »Der Geburtstag der Infantin«, ist wahrlich ein seltener Gast auf unseren Bühnen. Gleichwohl des Komponisten wohl persönlichste Opernpartitur, stilistisch sich bewegend zwischen Spätromantik und Wiener Schule. »Ich kenne keinen nachwagnerischen Komponisten, der das, was Theater verlangt, mit edlerer musikalischer Substanz erfüllen konnte als er«, bekannte Arnold Schönberg. Wie Herzblut mögen Zemlinsky die Noten aus der Feder geflossen sein, als er die tragische Geschichte jenes missgestalteten Zwerges vertonte. Hatte er doch selbst unter der verschmähten Liebe zu seiner extravaganten Kompositionsschülerin Alma Schindler gelitten.
Von einem Trauma besessen ist auch die Titelges...
Zum Weiterlesen gibt es folgende Möglichkeiten:
Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.