Polen lässt NATO-Zentrum in Warschau stürmen
Rechtsregierung besetzt mit Militärpolizei Spionageabwehrzentrum / Neuer Übergangschef eingesetzt / Ex-Präsident Walesa warnt vor Abgleiten in einen »Bürgerkrieg«
Warschau. Die neue polnische Regierung hat am Freitag ein von der NATO betreutes Spionageabwehrzentrum in Warschau stürmen lassen, um dort die Kontrolle zu übernehmen. Beamte des Verteidigungsministeriums und der Militärpolizei seien kurz nach Mitternacht in das polnisch-slowakische Zentrum eingedrungen, berichtete dessen bisheriger Chef Krzysztof Dusza im Fernsehen. Polens Ex-Präsident Lech Walesa distanzierte sich von der neuen Regierung und warnte vor einem »Bürgerkrieg«.
»Ich habe ihnen gesagt, dass ihre Anwesenheit hier illegal ist«, sagte Oberst Dusza nach der nächtlichen Besetzung. Der neue Außenminister Witold Waszczykowski sagte im Radio, dass die bislang in dem Zentrum beschäftigten polnischen Beamten ihre Berechtigung verloren hätten, vertrauliche Dokumente einzusehen. »Sie mussten durch andere ersetzt werden, die solche Rechte haben.« Das polnische Verteidigungsministerium veröffentlichte eine knappe Mitteilung, wonach...
Zum Weiterlesen gibt es folgende Möglichkeiten:
Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.