Sich dumm und krank sparen
Stephan Fischer zur Erhöhung der Krankenkassenbeiträge und warum die Versicherten für einen politischen Fetisch zahlen
Steuererhöhungen gelten im immerwährenden Wahlkampf des Teufels - aber es geht auch geschickter. Die Beiträge der gesetzlichen Krankenkassen steigen auch, weil der Bund sich aus seiner finanziellen Verantwortung stiehlt.
Über einen Punkt waren sich SPD und CDU während der Verhandlungen über eine Neuauflage der Großen Koalition im Herbst 2013 schnell einig: Die einheitlichen Zusatzbeiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung, die 2009 eingeführt wurden und ausschließlich von den Versicherten zu tragen waren, sollen wieder abgeschafft werden. Was die danach umgesetzten Reformen der Krankenkassen unter Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) brachten, lässt die damalige Abschaffung der einheitlichen Zusatzbeiträge wie einen Pyrussieg scheinen. Denn seit 2015 gibt es einen kassenindividuellen Zusatzbeitrag – und dieser wird zum 1. Januar 2016 teilweise drastisch erhöht.
Denn mit der Reform wurden von einem einheitlichen zu einem variablen Beitragssystem gewechselt – jede Kasse kann von nun an ihre Beiträge selbst festlegen. Zunächst wirkte sich dies auf dem Gehaltszettel der meisten Beschäftigten positiv aus: Zusatzbeiträge abgeschafft, Krankenkassen...
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