Rendezvous mit Miss Wahl
Eine Kampagne soll Wähler in Sachsen-Anhalt an die Urnen locken
Bald ist Landtagswahl in Sachsen-Anhalt. Damit sich, anders als 2011, nicht nur die Hälfte der Bürger beteiligt, gibt die Landeszentrale für politische Bildung der Wahl jetzt sogar ein Gesicht.
Das artige graue Kleid mit dem biederen Kragen wirkt reichlich backfischartig; dafür sind die Sprüche, mit denen Miss Wahl zu bezirzen sucht, fast ein wenig anzüglich. Sie kenne »ein echt nettes Lokal direkt bei dir um die Ecke«, lässt die Blondine mit dem Mireille-Mathieu-Haarschnitt zum Beispiel auf einem Kärtchen wissen, die sie Interessenten alles andere als diskret zusteckt. Zu vernehmen ist auch ihr Eingeständnis: »Bei deiner Stimme bekomme ich weiche Knie.« Erst bei der Lektüre des Kleingedruckten wird klar, dass es sich bei dem Lokal nicht um eine schummrige Weinbar handelt, sondern um eines der Wahllokale, in denen die Sachsen-Anhalter am 13. März den nächsten Landtag wählen können - indem sie besagte Stimme abgeben.
Bei zurückliegenden Wahlen konnten sich die Bürger freilich nicht eben in Scharen dazu aufraffen. 2011 lag die Wahlbeteiligung bei gerade einmal 51,2 Prozent; im Jahr 2006 stellte Sachsen-Anhalt mit 44 Prozent gar ...
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