Gigaliner bald auf der Straße

  • Tomas Morgenstern
  • Lesedauer: 2 Min.
Ab 2016 werden die überschweren Lang-Lkw auch auf märkischen Straßen getestet. Die Landesregierung hat die Teilnahme an einem bundesweiten Feldversuch genehmigt.

Es dürfte hier und da eng werden auf den Straßen Brandenburgs, wenn ab 2016 tatsächlich die umstrittenen sogenannten Gigaliner auf Tour durchs Land gehen. Die überschweren Trucks erreichen im Gespannbetrieb mit Anhänger eine Gesamtlänge von bis zu 25 Metern und können eine Nutzlast von maximal 44 Tonnen transportieren. Seit 2011 laufenden bundesweit Test, die ihre Eignung für den Straßenverkehr in Deutschland klären sollen.

Am Donnerstag hat nun die Landesregierung den von Kritikern als »Monster-Trucks« geschmähten Riesen auch den Weg nach Brandenburg geebnet. Das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung habe beim Bundesverkehrsministerium für den Feldversuch mit Lang-Lkw in Frage kommende Strecken angemeldet, heißt es in einer in Potsdam veröffentlichten Mitteilung.

Infrastrukturministerin Kathrin Schneider (für SPD) erklärte, ihr Haus habe sich nach Auswertung eines entsprechenden Zwischenberichts der Bundesanstalt für Straßenwesen zur Teilnahme an dem Feldversuch entschlossen. »Man kann die Realitäten nicht ausblenden«, sagte sie. »Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern nehmen teil und die Strecken für die Lang-Lkw enden an der Landesgrenze. Da wir als Logistikregion auch von dem wachsenden Seehafenhinterlandverkehr profitieren, ergibt es keinen Sinn, sich dem Feldversuch zu verschließen.« Das Land setze sich aber weiter für die Verlagerung des Gütertransports auf die Wasserstraßen und die Schiene ein.

Auf scharfe Kritik stieß die Entscheidung beim Deutschen Bahnkunden-Verband (DBV). Von einem Einknicken der rot-roten Landesregierung ist in einer Erklärung des DBV-Landesverbandes die Rede. Die als Lang-Lkw verharmlosten Transporter lösten kein verkehrs- oder umweltpolitisches Problem. Gebot der Stunde wären eigentlich die Nutzung der Schieneinfrastruktur und deren Ausbau nach Polen und Tschechien.

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